Werbung basiert auf Reichweite. Mehr Reichweite bedeutet wiederum eine potenziell größere Aufmerksamkeit für Produkte, Dienstleistungen und Angebote. Doch in einem großen Markt, der durch das Internet und die sozialen Netzwerke nur noch größer wird, konkurrieren unzählige Stimmen darum, vom Kunden gehört zu werden. Die Fähigkeit, die eigenen Botschaften erfolgreich zu kommunizieren ist ein Handwerk, welches sich immer wieder neu erfinden muss. Neue Ansätze, neue Technologien und Möglichkeiten verändern die Branche. Auch wird aktuell hitzig diskutiert, ob das Content-Seeding bald das klassische Backlinking ablösen könnte. Doch um was geht es hierbei eigentlich?
Der Marketing-Klassiker: Backlinks
Marketing im Internet basiert nicht zuletzt auf Relevanz, welche sich in gewisser Weise auch in Suchergebnissen bei Google und Co. niederschlägt. Diese Relevanz wird unter anderem dadurch generiert, dass Links zu Homepages möglich breit gestreut werden. Das gelingt zum Beispiel über Sponsored Posts oder Advertorials bei reichweitenstarken Medienseiten. Dafür investieren Unternehmen ein festes Werbebudget mit dem Ziel, möglichst viele Nutzer auf die eigenen Angebote aufmerksam zu machen. Diese Art der Werbung nennt man auch Native Advertising.
Content-Seeding
Dem Gegenüber steht der komplette Content-Bereich, der nicht auf die Verbreitung durch Dritte setzt, sondern selbst so relevante Inhalte produziert, dass Menschen aktiv auf ihn zurückgreifen. Content umfasst Marketing-Maßnahmen wie Blogeinträge, Infografiken, E-Books oder Video-Inhalte wie Ratgeber oder Guides. Auch im Content-Marketing liegt das Augenmerk auf Reichweite, anders jedoch wie beim Native Advertising entstehen Kosten vor allem bei der Erstellung und weniger der Verbreitung von Werbung. Der Begriff Content-Seeding kann also durchaus wörtlich genommen, da Firmen in die Erstellung von Inhalten investieren und hoffen, dass diese Bemühungen im Langlauf von alleine Früchte tragen.
Was bringt mir mehr?
Viele Unternehmen und Agenturen haben in den vergangenen Jahren die Arbeit mit Content deutlich intensiviert. Gleichzeit ist die Anzahl klassischer Kampagnen immer weiter zurückgegangen. An die Stelle ganzseitiger Anzeigen in Print-Magazinen sind heute Influencer-Kampagnen und aufwendige Produktionen getreten. Dennoch ist das Linkbuilding auch 2019 noch immer ein wichtiger Teil des Marketings. Gerade für kleinere Unternehmen und Marken ohne große Reichweite sind Medienpartnerschaften auch in Zukunft wichtig. Diese kosten jedoch meist viel Geld und nicht immer lassen sich Erfolge kurzfristig messen. Die Frage nach dem Nutzen einer Kampagne ist daher abhängig von der Branche, den eigenen Erwartungen und den eingesetzten Mitteln.
So könnte ein kleines Startup in der Fitness-Branche wohl durch ein gut geschriebenes E-Book mit vielen guten Tipps mehr erreichen, als über eine sehr teure Anzeigenkampagne in der Man`s Health. Gleichzeitig würde aber wohl ein Fin-Tech Startup ohne Erwähnungen in den großen Fachmagazinen auf dem Markt als nicht seriös wahrgenommen werden. Die Wahl des richtigen Marketingmix ist vor allem eine individuelle Abwägung zwischen Aufwand und Nutzen. Zudem gibt es auch guten Content nicht umsonst, da Autoren, Fotografen und Grafiker ebenfalls Geld kosten. Oft werden als Content-Manager sogar ehemalige Journalisten verpflichtet, um mit ihrem Know-how Marken zu unterstützen. Content-Marketing ist dadurch ein langfristiges Geschäft.
Die Mischung macht das Rezept!
Realistisch betrachtet wird wird auch das Backlinking weiter seinen Platz im Marketingmix finden. Einfach, da in einer sehr diffusen Werbewelt Aufmerksamkeit und Reichweite ein immer selteneres Gut wird. Nur wenige Unternehmen können wirklich auf eine so starke Fanbase bauen, dass Content sich von alleine verbreitet. Vielmehr werden auch in den kommenden Jahren Medienpartner nötig sein, um guten Inhalte zu verbreiten. Jedoch kann auch das Native Advertising von einem guten Content-Marketing profitieren. Denn gute Inhalte und große Reichweite sind oft ein gutes Rezept für den Erfolg.